In der Nicolaistraße liegt das katholische Eck: vom Nikolaiplatz aus links deutet ein Türmchen an, dass hier die älteste katholische Tochter der Leipziger Propstei liegt - die den Namen der Mutter trägt: Trinitatis. Schräg gegenüber hat die Caritas ein Gebäude angemietet, gleichsam als kleine Tochter des Hauptsitzes in der Leipziger Elsterstraße.
Im Inneren der Kirche finden sich weitere Verbindungen nach Leipzig: der Altar fällt auf, weil er aus dem gleichen Stein ist, der die neue Propstei am Ring bekleidet. Allerdings ist der Altar eindeutig älter als die Mutterkirche, die ja erst ihren ersten Geburtstag gefeiert hat - zuvor wanderte die Propstei durch Leipzig: Ring - Rosental - Ring. Was so schlicht klingt, ist Ausdruck tiefer Brüche in der Geschichte der Katholiken dieser Region.
An den Neustart der Katholiken in der Region erinnert das Bild an der Seitenwand. Das hing nämlich ursprünglich in der Pleißenburg. Jenem Vorgängerbau des Neuen Rathauses, in dem die Katholiken nach der Reformation ihren ersten offiziellen Gottesdienst feierten.
Christophorus heißt das Büro der Caritas schräg gegenüber der katholischen Kirche. Seit der großen Flut von 2002 engagiert sich hier der Verband mit mehreren Schwerpunkten: Schuldnerberatung, Insolvenzberatung, Schulsozialarbeit, Hochwasserhilfe und - unter dem Namen Resque 2.0 mit anderen Akteuren - in der Flüchtlingshilfe.