Heilende Nähe und helfende Hände
Manchmal verkläre ich meine Kindheit. Dann erzähle ich vom Hafen, dem Garten und meinem Baumhaus. Ich erzähle von Katzen, Gleisen, Schiffen auf der Donau und von der alten Stadt,
Manchmal erinnere ich mich an düstere Stunden, an Tränen im Krankenhaus und Einsamkeit in der Schule, weil ich mich zwischen bayerischen Landkindern mit meinem anderen Dialekt fremd fühlte.
Und dann erinnere ich mich an Menschen, bei denen ich meine Fremdheit vergaß. Ich erinnere mich an fröhliches Spielen am Bach mit einem anderen Kind, dem es nichts ausmachte, dass ich fremd war.
Der Evangelist Markus überliefert die Geschichte eines Aussätzigen. (Mk 1, 40-45) Er zerfließt nicht in Selbstmitleid, er versucht, seine Situation zu verändern. Er hat gehört, dass es einen gibt, der sich ihm zuwendet. Klar, es ist von Jesus die Rede. Das ganze Evangelium erzählt die Geschichte des Wanderpredigers, an dem sichtbar wird, wie Beziehungen unter Menschen sein könnten.... wie sie von Ewigkeit her angedacht sind. In ihm wird Gottes Idee sichtbar.
Ich sehe die Not. Ich handle.
Dem helfen, der sein Gleichgewicht verloren hat, damit er wieder selbst weitergehen kann. keine unnötigen Fragen stellen, die nicht dran sind.
Man kann dann noch Anregungen geben. Aber was der andere tatsächlich tut, liegt nicht in meiner Hand,
Und indem ich mich auf den anderen einlasse, werde ich selbst verletzbar und angreifbar. Ich gehöre dann nicht mehr zur Menge, werde vielleicht selbst ausgegrenzt oder ich muss mich neuen Erwartungen und Hoffnungen aussetzen.
Doch all das gehört zum Leben...