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Cospudner See

Graue Mondlandschaft. Ungläubig blickten Martina und ich 1999 auf den Krater südlich von Leipzig. Über Jahrzehnte wurde hier Braunkohle abgebaut. Nun sollte hier ein See entstehen. 

2019. Frischer Wind tanzt über den Wellen des Cospudner Sees. Segelboote gleiten über das Wasser. Im Zörbigker Hafen feiert unser Sohn ein kleines Fest. Sole mio ist ein italienisches Restaurant am Ufer. Im Sommer kann man Antipasta, Pizza und Pasta bei einem leckeren Wein draußen genießen. Daneben bietet eine Bäckerei leckere Kuchen und Eis. Wer es eilig hat, bekommt im Biergarten Bratwurst und Bier. 

Urlaubsgäste können eine Ferienwohnung mieten und sich wie am Meer fühlen. Am Sandstrand sonnen sich Sonnenanbeter. 

Auf dem Radweg rund um den See sind Fahrräder, Treträder mit vier Sitzen und viele Wanderer unterwegs. Ihr Ziel ist ein großer Turm, von dem aus Leipzig und der Vergnügungspark Belantis im  Blick sind.

Neben dem Cospudner See sind weitere Seen im Gebiet des ehemaligen Tagebaus entstanden: Markkleeberger See, Zwenckauer See, Störmthaler See. Hier ist das Leipziger Neuseenland. 

Das ehemalige Dorf vor Beginn des Tagebaus
Das ehemalige Dorf vor Beginn des Tagebaus

Der Tagebau war die Antwort der DDR auf die Ölkrise. Mit ihrer Auskohlungspolitik sollte Öl durch heimische Kohle ersetzt werden. Dazu musste Elsterauenlandschaft überbaggert werden, die ein beliebtes Naherholungsgebiet der Leipziger war. Das Dorf Cospuden und das beliebte Rittergut Lauer verschwanden 1981 entgültig von der Landkarte. Bereits in der DDR gab es den Plan, die Landschaft nach dem Abbau der Braunkohle zu renaturieren. 1989 aber sollte zuerst noch näher an Leipzig gebaggert werden. Die drohende Zerstörung des Auenwaldes war einer von vielen Grûnden, warum gerade in Leipzig die Opposition gegen die Regierung so stark war.

Mit der Jahrtausendwende begann die Flutung des Cospudner Sees. 

Der Sandstrand im Norden gilt als längster Strand Sachsens. Die Fahrt um den See mit dem Rad dauert 45 Minuten. Dann verzichtet der Radler aber auf den Aufstieg zum Turm. Die durchbrochene Holzkonstruktion auf der Bistumshöhe erlaubt mit seinen 35 Metern Höhe einen weiten Blick in das Leipziger Tiefland. Die Stadt Leipzig hatte das markante Bauwerk 2000 errichtet. Der Anstieg vom See zum Turm überwindet 131 Höhenmeter, eine ungewohnte sportliche Betätigung in einer Landschaft, die wenig Erhöhungen kennt. 

Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto zum See kommt und spontan mit dem Rad um den See fahren will, der findet am Pier 1 einen Verleih für Fahrräder undTretmobile. Auf dem See verkehrt zwischen Segelbooten die MS Cospuden. Neben regelmäßigen Fahrten für Touristen besteht auch die Möglichkeit, an Bord zu heiraten. Ferienwohnungen, Segelschule und sogar ein Tauchkurs runden das touristische Angebot ab. 

Leider ist der See mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht optimal angebunden. 

Aber die Internet Seite Leipzig Travel hat ein paar Möglichkeiten entdeckt: 

Wer auf das Auto verzichten möchte oder muss, der gelangt auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum See: Die Buslinie 105 (Haltestelle Freizeitpark Belantis) fährt euch zu Belantis, die Linie 106 (Haltestelle Zöbigker, Schmiede) zum Zöbigker Hafen und die Linie 65 (Haltestelle Cospudener See oder Nordstrand) hält am Nordstrand. Des Weiteren könnt ihr vom Stadtzentrum aus auch die S-Bahn in Richtung Markkleeberg (Haltestelle Markkleeberg, Großstädteln) – von hier aus sind es jedoch noch gute 2 Kilometer zu Fuß bis zum See.

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