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Von der Großzügigkeit Gottes

Of the generosity of God

In der Stille der Nacht gedenke ich der Arbeiter in meinem Weinberg. 

Eines Abends sass ich am Ufer der Donau und blickte in den Sternenhimmel. Es war eine klare, kalte Nacht. Ich spürte die Ewigkeit und die Vergänglichkeit. Ich spürte die Vielfalt in mir, die mein Ich immer neu formt. Ich spürte die Zerbrechlichkeit der Zeit und des Körpers. 

Meine Niere arbeitete kaum noch. Die Dialyse hatte begonnen. 

Ich bin Teil einer langen Geschichte. Ich verdanke meine Existenz vielen Entscheidungen von vielen Vorfahren. Ich verdanke mein langes Leben der Weisheit von Forschern und Ärzten. 

Biologisch endet die Geschichte meiner Gene mit meiner Generation. Und doch ist absehbar, dass meine Existenz über meinen Tod hinaus andere beeinflussen und formen wird. 

Das ist normal. Jeder formt seine Umwelt mit. Manchmal durch Handeln. Manchmal durch Untätigkeit. 

Ich verdanke meine Stunden, die ich hier verbringe, liebenden Menschen, die am Rande des Nichts ihre Jahrzehnte verbrachten. Manche sind bereits gegangen. 

Wer sind die Arbeiter im Weinberg meines Lebens?

Gott schickt Menschen, die meinen Weg formten und prägten. Ich selbst bin der Weinberg, der bearbeitet wird. Ich selbst bin verantwortlich für andere, deren Leben ich begleite und präge. Manche begegnen mir kurz im Bus oder im Internet. Manche begleiten mich viele Jahre. Mit Martina startete ich in Leipzig eine Geschichte, die ich über ihren Tod hinaus auf meine eigene Art weiterschreibe. So bleibt Martinas Erbe lebendig und öffnet auch heute Türen. 

Jeder Mensch ist ein Weinberg, in dem viele wirken. Jeder von uns ist ein einmaliger Weinberg. Es ist gut, darauf zu achten,von welchen Arbeitern wir uns langfristig prägen lassen. 

Am Ende der Zeit wartet das Geschenk: kein Auge hat gesehen und kein Ohr hat gehört, was die göttliche Weisheit denen bereitet, die sie lieben. 


It was a clear, cold night. I felt eternity and transience. I felt the diversity within me that shapes my self. I felt the fragility of time and the body.
My kidney was barely working. Dialysis had started.

I am part of a long story. I owe my existence to many decisions from many ancestors. I owe my long life to the wisdom of researchers and doctors.

Biologically, the story of my genes ends with my generation. And yet it is foreseeable that my existence will influence and shape others beyond my death.

That is normal. Everyone shapes their environment. Sometimes through action. Sometimes through inaction.

I owe the hours I spend here to loving people who spent their decades on the edge of nothingness. Some have already left.

Who are the workers in the vineyard of my life?

God sends people who shape my path. I myself am the vineyard that is being worked. I am responsible for others whose lives I accompany and shape. Some I meet briefly on the bus or on the Internet. Some have been with me for many years. I started a story with Martina in Leipzig, which I will continue to write in my own way after her death. This is how Martina's legacy remains alive and continues to open doors today.

Every person is a vineyard in which many work. Each of us is a unique vineyard. It's good to pay attention to which workers we allow to shape us in the long term.

At the end of time the gift awaits: no eye has seen and no ear has heard what divine wisdom prepares for those who love her.

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