Die Pausenstadt am Main zwischen Regensburg an der Donau und Limburg an der Lahn: so lernte ich Würzburg als Kind kennen. Hier hatten meine Eltern sich verlobt.
1995 wurde Würzburg meine Stadt, weil ich einer Liebe folgte. Hier musste ich loslassen üben. Hier begann meine wichtigste Liebesgeschichte, die mich nach Leipzig führte.
Wie viele Tränen weinten Menschen in dieser Stadt? Eine beeindruckende Marienkirche verdrängt eine grausame Geschichte von Vertreibung und Gewalt.
Doch die ganze Stadt ist voll von den Narben, die der Wahn einer Nation Dir geschlagen hat.
Wie viel Küsse und Umarmungen begannen hier in den Parks und zwischen den Weinbergen? Ein unfassbares Wechselbad von Gefühlen. Mancher hat hier Kopfschmerzen. Liegt es am Taleinschnitt oder an der verdichteten Geschichte?
So viele Gebäude und Statuen erzählen von Gott und Religion. Manchmal rede ich zu viel von Gott und tu zu wenig, was meine Aufgabe in der Begegnung mit dem Du wäre.
Die Spuren des absoluten Du finden sich vor allem im Fluß und in den Geschichten der Menschen.
1997 strahlte ein Regenbogen über Würzburg und verdrängte Gewitter, Traurigkeit und Unsicherheit. In diesem Zeichen wollten wir siegen. Der Regenbogen strahlt über das Grab hinaus und gibt heute noch Hoffnung auf Vielfalt und Leben trotz Schuld und Leid.
Leben ist brüchig. Die Bruchstücke erzählen von der Sehnsucht nach Heilung und Liebe ohne Bedingung.
Macht das Geschreibsel Sinn? Ist es zu pathetisch? Höre in die Bilder hinein und stelle Deine Geschichte neben meine.
Danke, dass Du auf meinem Weg Deine Spuren hinterlassen hast, Du Stadt am Main.
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