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Dialog Statt Aufregung

Künstliche Schafe auf Norderney
Künstliche Schafe auf Norderney

Das Internet bietet heute viele Möglichkeit, sich über große und kleine Ungerechtigkeiten aufzuregen. Aktuell gibt eine Eröffnungsfeier von Olympischen Spielen den Anlass, den eigenen Glauben zu bekennen und gegen die böse Welt zu verteidigen. Möglicherweise wurde die christliche Abendmahlsszene von Da Vinci aufgegriffen und verfremdet. Die Verfremdung ist allerdings so stark, dass es zum Teil Zweifel gibt, ob nicht ein anderes Gemälde Vorbild war: Fest der Götter. 

Das sei aber eine nachgeschobene Erklärung, sagen jene, die gerne auch heute Christus gegen seine Kritiker verteidigen wollen. Freilich reagierte Jesus nicht gerade gnädig auf den Versuch des Petrus, ihn vor der Ohnmacht am Kreuz zu bewahren. 

Lohnt sich die Aufregung? 

Deutsche Bischöfe werden kritisiert, weil sie nicht so laut aufschreien wie der wortgewaltige Sportbischof von Passau. Ich denke, dass Bischof Oster besser mit den Initiatoren unter vier Augen reden sollte statt öffentlich über sie. 

Worüber haben sich eigentlich Jesus und Paulus so aufgeregt? 

Jesus hat seinen heftigsten Gefühlsausbruch im Tempel. Seine heftigsten Diskussionen hat er mit Schriftgelehrten und Pharisäern. 

Paulus greift die Idee des olympischen Wettkampfes auf, verzichtet aber auf die Verurteilung des heidnischen Umfelds. Ihm geht es um die Mitchristen. Schon bei seinem Besuch auf dem Aeropag sucht er eher das Verbindende. 

Es wird geschrieben, dass die Szene am Tisch das Christentum verächtlich macht. Es wird sogar davon gesprochen, dass die Organisatoren das Christentum hassen. 

Selbst wenn das so wäre: es ist kein Katholikentag, sondern ein weltliches Fest. 

Wir müssen nicht erwarten, dass hier verstanden wird, was Christen wichtig ist. 


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