Das Böse überwinden

Kleine Dinge. Kaffee für Dich.
Kleine Dinge. Kaffee für Dich.

Überwindet das Böse durch Gutes, schreibt Paulus. In diesem Sinn glaube ich, dass das laute Schimpfen die Welt nicht verbessert. Das gemeinsame Mahl mit Armen und Ohnmächtigen aber verändert zumindest das Leben der Armen und Ausgegrenzten. Geht hinaus! Helft den Menschen, die Hilfe brauchen.


Als ich dies auf Facebook schrieb, wurde mir geantwortet: "Ich denke mit dieser artigen Rede, ganz im Sinne des Zeitgeistes und daher zunächst willkommen, verwischen Sie Entscheidendes, den christlichen Basissatz: Liebe den Sünder, doch HASSE(!) die Sünde. Von Letzterem ist hier weniger die Rede."


Meine Reaktion dazu:

Es gibt genug Menschen, die hassen und zu wenige, die lieben. Natürlich haben Sie Recht, dass wir die Sünde hassen sollen, aber wie erreichen wir, dass Menschen das Gute lieben? Indem wir ihnen ihre Sünden vorwerfen? Oder vielleicht doch eher, indem wir ihnen das Gute vorleben?


Wer glaubt, er müsse das Böse laut benennen und bekämpfen, droht den Balken im eigenen Auge zu übersehen. 



Es gibt aktuell viele Menschen, die glauben, die Welt wird besser, wenn man den glimmenden Docht auslöscht. Keine Angst. Krieger finden heute genug Mitstreiter. Irgendjemand wird am Ende die Tränen trocknen müssen. Ereifert ihr Euch, so sündigt nicht. Bedenkt es auf Eurem Lager und werdet still.


Schaut nach, warum der Baum keine guten Früchte trägt. Kümmert Euch um die Erde, aus der der Baum seine Kraft bezieht. Kann ich mit einem kleinen Akt der Liebe helfen?


Liebe erfordert Nähe. Wenn ich glaube, einen Menschen oder ein Ereignis kritisieren zu müssen, dann halte ich inne. Bin ich nah genug, um dem Menschen auch unter vier Augen zu begegnen? 


Geh und versöhne Dich. 

Liebe. 

Gerade dort, wo es unmöglich scheint. 

Was genau das Böse ist? Darüber sind die streitenden Lager nicht einig. 

Sicher ist aber, dass es viele Menschen und Familien gibt, die zwischen die Fronten geraten. Da zerbrechen Freundschaften und Ehen. 


Ja. Die Lehre Jesu führt dazu, dass sich Menschen entfremden. Er ist das Zeichen, dem widersprochen wirs. Und doch sollen wir dieser Entfremdung dadurch begegnen, dass wir lieben. 


Johannes der Täufer hatte eigentlich eine andere Erwartung. Er wollte einen mächtigen Herrscher, der gegen das Böse aktiv kämpft.



Lange Zeit hatte die Kirche Macht und Einfluss. Kreuze stehen auf Bergen. Beeindruckende Kirchen und Klöster prägen das Zentrum der Städte.

Wortgewaltig versuchen Menschen wie Bischof Oster in Passau und Hartl in Augsburg, die Kirche zu verteidigen gegen das Böse in der Welt. 


Als Jesus sagt, dass er nach Jerusalem in die Ohnmacht geht, will Petrus das verhindern. 

Doch dazu ist Jesus in die Welt gekommen.

Er will der Welt dadurch ein Vorbild sein, dass er in die Ohnmacht geht. 


Peter Scholl-Latour sagt, er fürchtet die Schwäche des Abendlandes. Das Christentum habe abgedankt.


Haben wir wirklich verstanden?


Paulus betont seine Schwäche. Die eigene Schwachheit und Ohnmacht ist zentraler Teil seiner Glaubwürdigkeit. 


Gottes Sohn offenbart sich in der Ohnmacht. 

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