Wahrheit
hat ihren eigenen Moment.
Manchmal brauche ich Zeit,
um zu erkennen.
Manchmal weigere ich mich,
Wahrheit zu erkennen,
weil ich die Konsequenzen
noch nicht ertragen könnte.
Manchmal halte ich
voller Überzeugung
an einem Weg fest,
den andere für falsch halten.
Manchmal fühlt sich jemand verletzt,
weil ich an meinem Weg festhalte.
Doch in Raum und Zeit
gibt es nur den je eigenen Weg.
Ich kann versuchen, zu verstehen.
Ich kann versuchen,
die Welt mit Deinen Augen zu sehen.
Aber es bleibt immer meine Perspektive.
Eines Tages dann erkenne ich,
wie blind ich war.
Ja, das hattest Du doch gleich gesagt.
Doch ich war noch nicht soweit.
In Raum und Zeit
kann es sein,
dass wir Wege getrennt gehen müssen,
um uns nicht weiter zu verletzen
Ich will Deinen glimmenden Docht nicht löschen.
Ich muss die leise Stimme hören
und in die Stille gehen
um dann wieder Dich zu tragen.
Das ist wie schwimmen lernen.
Natürlich kannst Du mir die Bewegungen zeigen.
Natürlich kannst Du
meine Hände und Füße bewegen.
Doch ich selbst muss begreifen,
wie mein Körper das umsetzen kann.
Dränge mich nicht.
Wahrheit hat ihre eigene Zeit
und ihren eigenen Ort.
Nimm mich in meiner Blindheit an.
Ich nehme Dich in Deiner Blindheit an.
Wir versuchen, uns gegenseitig zu verstehen.
Doch Liebe beginnt,
wo wir dem anderen Raum lassen,
eigene Wege zum Licht zu finden.
Am Ende
lassen wir los,
was verletzte und schmerzte.
Am Ende
erkennen wir,
wo der Sinn in all dem lag,
was wir jetzt ertragen
Am Ende
stehen wir dann gemeinsam am Gipfel
und erzählen uns
von den unterschiedlichen Wegen
zum ewigen Ziel.
Dann erkennen wir wie wir erkannt wurden.
Dann sind wir im Licht und sehen
Wahrheit.
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