35 Jahre nach der Friedlichen Revolution versucht Leipzig die Erinnerung weiterzugeben. Die Erwartungen der Demonstrierenden haben sich wohl nicht immer erfüllt. Am 9. Oktober 1989 wagten sich viele angstvoll mit Kerzen auf den Ring. Es blieb friedlich. Andere Menschen hatten weniger Glück. In China endete die Hoffnung auf Veränderung gewaltvoll. Und doch änderte sich auch dort der Lauf der Geschichte. Andere versuchen bis heute das Rad der Geschichte zurückzudrehen.
Für mich wurde Leipzig zur Wahlheimat. In Liebe blicke ich auf die Menschen, die diese Stadt prägen. So gehe ich über den Ring und verknüpfe die Geschichte der Stadt mit meiner eigenen Geschichte.
Erzählen wir eine Geschichte. Der Fremde kommt in die Stadt. Die Stadt wird zur Heimat durch eigene Erfahrungen. Doch bevor ich geboren wurde prägten andere die Stadt. Ihre Hoffnung blieb stark. Und die Hoffnung besiegte die Angst.
Es ist schwierig, die alte Geschichte neu zu erzählen. Es wird von einem Wunder erzählt. Das Wunder von Leipzig. Man kann das Wunder im historischen Kontext erklären. Man wird trotzdem sehen, dass diese Stadt besonders ist und bleibt. Auch wenn Plauen zu Recht darauf hinweist, dass sie bereits am 7. Oktober 1989 eine wichtige Demo hatten.
Die Geschichte von Leipzig ist eingebettet in einen europäischen Rahmen. Polen spielte eine wichtige Rolle. Und am Ende zerbrach nicht nur die Mauer von Berlin, sondern auch die Sowjetunion.
Die Sehnsucht nach Freiheit war groß. Doch nach 35 Jahren ist die Feierlaune getrübt. Diktatoren werden wieder stark. Neue Gräben zerreissen die Welt. Auch in Deutschland ist die Demokratie bedroht. Leipzig erzählt vom Stolz und Mut der Menschen. Gerade heute ist diese Erinnerung wichtig.
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