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Jesu Wahlbetrug?

Gedanken zum Einzug in Jerusalem

Hauptbahnhof Dresden
Hauptbahnhof Dresden

Vor Wahlen machen Politiker viele Versprechen. Nach Wahlen sieht die Welt dann ganz anders aus. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass keine Partei ihr Programm wirklich umsetzen kann. Dazu bräuchte eine Partei schließlich die absolute Mehrheit der Sitze im Bundestag. Oft genug müssen dann Gesetze auch noch durch den Bundesrat.

Tatsächlich brauchen Parteien eine zweite Partei. Trotz Getöse im Wahlkampf ist also klar, dass die Regierung nicht einfach Wahlprogramme umsetzen kann. 

Beim Einzug nach Jerusalem scheint Jesus kurz vor der Machtübernahme zu stehen. Das Volk jubelt ihm zu. 


„Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe!“

Das Volk erwartete den Messias als König, der die Römer aus dem Land vertreibt. Das besetzte Volk litt stark unter der römischen Herrschaft. 

Und tatsächlich scheint doch Jesus Macht zu besitzen:

Er stillt den Sturm auf dem See.

Er heilt Menschen.

Er holt Lazarus vom Tod zurück. 


Doch Jesus hatte sich bereits zuvor der Ausrufung zum König widersetzt und bereits in der Wüste jede Form von politischer Macht abgelehnt. 


Als die Jünger diskutierten, wer von ihnen im  Reich Jesu besonders wichtig ist, stellt Jesus ein Kind in die Mitte.


Es gibt auch keine besondere Bevorzugung für sein eigenes Volk. Auch eine heidnische Frau findet Heilung, weil sie vertraut. 


Keine Nationalkirche.

Im Zeichen des Kreuzes gibt es keinen militärischen Erfolg. 


Die Welt blickt dahin, wo die Macht ist. 


Auch Pilatus will Jesu Blick dahin wenden:

Mir ist Macht gegeben, Dich zu kreuzigen. 


Doch Jesus weiß: es ist nur eine vorübergehende Macht. 


Alles vergeht. Auch jede Macht. 


Entscheidend und in Ewigkeit bleibend ist, dass wir immer neu den Weg zum  Du finden und dem helfen, der ohnmächtig ist. 


Er ist der König.

Das ist ein Selbstbetrug, wenn damit politische Erwartungen verbunden sind.


Er ist der König.

Das ist Weg zum Heil, wenn damit die innere Freiheit wächst trotz aller Mächte in der Welt, die Aufmerksamkeit beanspruchen. 


Jesus Christus. 

Eine gute Wahl am Weg durch Raum und Zeit. 

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