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Diakon am Papstthron

Garten in Gohlis
Garten in Gohlis

Er wählte den Namen eines Diakon, der sich weltlicher und kirchlicher Macht entzog. Von Anfang an entzog sich dieser Papst den Vorstellungen, die andere von ihm hatten. Papst Franziskus ist am Ostermontag 2025 gestorben. 

Sein Regierungsprogramm bestand vor allem darin, uns alle daran zu erinnern, dass wir eine Botschaft haben, die jeder Christ an seinem Ort mit Leben erfüllen kann und muss. 

Die Kirche kann diese Aufgabe dadurch unterstützen, dass sie selbst Jesus in die Ohnmacht nachfolgt.

Kein leichter Job für eine Institution, die sich im Verlauf von zwei Jahrtausenden in der Welt bequem gemacht hat. 

Oft genug erinnert die Kirche an den reichen Jüngling, dem Jesus traurig nachsah: er konnte Jesus nicht nachfolgen, weil er zu reich war. 


Franziskus hatte mit vielen Widerständen zu kämpfen: im Vatikan und in der Weltkirche. 

Immer noch blicken viele Katholiken auf Ämter in der Kirche. Von der Macht dieser Ämter erhoffen sie einen Wandel. Manche hoffen, dass Frauen in diesen Ämtern der Kirche neue Glaubwürdigkeit bringen. 


Franziskus wollte eine andere Perspektive. 

Unsere Aufgabe als Christ ist, das Evangelium zu verkünden. Um das zu tun, brauchen wir auf kein Amt warten. Wir müssen einfach hinausgehen: an die Wegkreuzungen, zu den Bahnhöfen und zu den Parkbänken, in Krankenhäuser und Gefängnisse. Der Rand der Gesellschaft ist das Zentrum einer Kirche, die sich einbringt und nach dem sucht, was der Stadt hilft. 

Papst Franziskus war Diakon geblieben. Er stellte Menschen am  Rand ins Zentrum seiner Worte. An seinem Platz hat er sichtbar gemacht, wofür Kirche auch stehen kann. 

Genau das ist Aufgabe von jedem Getauften.

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