Das Ich ist dem Beobachter verborgen. Wir deuten, was andere erzählen, aber wir können nie wirklich fühlen, was der andere fühlt und nie wirklich sehen, was der andere sieht. In der liebevollen Berührung kommen sich zwei Menschen nahe, doch selbst nach Jahrzehnten erahnen wir höchstens, wie sich das Leben für die geliebten Menschen anfühlt. Zärtlichkeit und Sex werden als Vereinigung, Verschmelzung und Erkennen des Du beschrieben, manche sind aber nur dem Körper nah und fern vom Du....
Wir sind uns fremd. Vorsichtig betrachte ich Deine Seele und Deinen Körper. Ich will verstehen. Dich nicht verletzen. Langsam berühre ich Deine Geschichte. Ich beginne zu verstehen. Höre Deine Worte. Sehe Dich. Wir tasten uns ins Vertrauen. Du erzählst von Freude und Leid. Ich berühre Deine Hände. Berühre die sichtbaren Stellen Deiner Geschichte. Bis hin zu den Stellen, die bedeckt sind. Kein Eindringen. Nicht unter die Kleidung. Nicht in den Mund. Ein Spiel an der Grenze. Ich küsse...